Besuch im Hamam

Direkt gegenüber von unserer Unterkunft in Side liegt das Magic Clover Hotel. Beim Vorbeilaufen fiel uns eine Werbung auf für ein Kombi-Paket Hamam (türkische Sauna) und Massage. 100 Minuten sollten 19 Euro kosten. Der Preis schien uns angemessen, also machten wir einen Termin aus.

Leider hatte man uns im Vorfeld nicht instruiert, dass wir in Badeshorts und Bikini kommen sollten. Ich trage schon lange keine Bikinis mehr; zwar hatte ich einen Badeanzug eingepackt, aber der war nicht erwünscht, deshalb wurde ich in der Unterwäsche behandelt. Chang zog seine Badeshorts an und wir waren startklar.

Los ging es mit 10 Minuten auf dem Rücken liegend auf dem heißen Stein im Hamam. 

Bild von der Website des Hotels

Der Schweiß floss in Strömen, er wurde mit handwarmem Wasser aus einer "tas" (kupferne Wasserschale) abgespült und anschließend wurden wir mit einer "kese" (Luffa-Handschuh) von Kopf bis Fuß abgerieben. Danach wurden wir tüchtig eingeseift, wir verschwanden sozusagen in einem Berg aus Schaum 😉 Wieder wurden wir mit handwarmem Wasser abgespült. 

Dann reichte man uns ein Handtuch und wir ruhten ca. 10 Minuten bei einer Tasse Tee auf bequemen Liegen in einem Vorraum. 

Die darauffolgende Massage war toll, wenn auch der Raum, in dem sie stattfand, dringend der Renovierung bedurft hätte! Wie auch immer: Wir gingen entspannt nach Hause bzw. zurück in unser Hotel.

Als wir das Paket heute nochmals buchen wollten, hieß es, dass es sich um eine Promotion gehandelt habe. Jetzt sollten wir 40 Euro zahlen. Wir verzichteten. Die nächste Massage werden wir dann demnächst wieder auf Bali haben ...

Unterwegs im antiken Side

Es ist mehr als 20 Jahre her, dass wir zuletzt in Side Urlaub machten und die dortige archäologische Stätte besichtigten. Viel hat sich seither verändert! Inmitten der Ruinen gibt es nun zahlreiche Cafés, Restaurants, Hotels, Pensionen, Geschäfte für Lederwaren, Textilien, Teppiche, Keramik, Schmuck und alle möglichen Souvenirs.

Selbstredend sind die erhaltenen antiken Strukturen die selben, vielleicht in einem etwas besseren Zustand als damals, denn es wird eifrig in Stand gesetzt. Mehr zur Geschichte der im Jahr 700 v.Chr. entstandenen Stadt könnt ihr bei Wikipedia nachlesen.

Als erstes fällt an Neuem ins Auge: Es gibt jetzt eine "Bimmelbahn" vom Parkplatz vor der Altstadt bis ins Zentrum. Das ließen wir uns nicht entgehen!

Im Juni 2023 kostete die Fahrt 10 TL (0,35 Euro für die einfache Strecke). 

Nach der kurzen Fahrt durch das Stadttor, vorbei am Nymphaeum, der Kolonadenstraße, der Handelsagora und dem Amphitheater stiegen wir aus und erkundeten die Straßen und Gassen des "neuen" alten Sides.

An der Wand über einem Café im historischen Kern

Aber zuerst stärkten wir uns in einem der vielen Cafés mit einem Glas frisch gepressten Orangensaft (alle Preise sind in Euro ausgewiesen, man kann auch mit Lira zahlen, aber der Wechselkurs ist sehr schlecht).

Ich habe natürlich die Erlaubnis zur
Veröffentlichung der Fotos.

Neu sind auch die durchsichtigen Fußbodenplatten, über die man an manchen Stellen läuft.

Man sieht durch den Glasboden antike Überbleibsel, die bei Ausgrabungen frei gelegt wurden. Ich hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl, als ich darüber ging ...

Die üblichen Souvenirs ...

Wir sahen uns das bunte Treiben im Städtchen an und erreichten schließlich kurz vor dem alten Hafen DAS Wahrzeichen von Side: die Überreste des alten Apollo-Tempels.

Die erhaltenen 6 Säulen des Apollo-Tempels
sind eines der beliebtesten Fotomotive überhaupt.

Weiter ging es zum Hafen, dort kann man bei zahlreichen Anbietern einstündige Bootstouren zu 5 Euro buchen.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Dieses Mal nahmen wir nicht die Bahn, sondern wir erkundeten die Ruinen zu Fuß.

Das Haupttor

Handelsagora

Kolonadenstraße

Nymphaeum

Das Amphitheater besuchten wir nicht. Es war einfach zu heiß und wir wollten nach unserer über 2-stündigen Besichtigungstour nach Hause. Auch das Museum stand heute nicht auf unserer Liste. Wir waren fußlahm.

Noch sind wir ja für fast 2 Wochen vor Ort. Und da das antike Zentrum Sides nur 1 km von unserem Hotel entfernt liegt, kommen wir vielleicht ja demnächst noch einmal vorbei.

Am Full Moon Beach in Side

Heute war es soweit, es war ja auch höchste Zeit, immerhin ist es unser vierter Tag vor Ort. 

Ich machte mich mit dem Hotelshuttle auf den Weg zum Strand. Der Strand ist ca. 1,5 km entfernt, das lässt sich eigentlich auch zu Fuß bewältigen, aber die Bequemlichkeit siegte 😉 

Vom Papaya Hotel aus gibt es um 10 Uhr und um 11 Uhr morgens ein Shuttle, zurück geht es um 16 Uhr und um 17 Uhr. Ich nahm das 11 Uhr - Shuttle und dass ich nicht bleiben wollte, bis das erste Shuttle um 16 Uhr zurückgeht, stand für mich eigentlich schon von vorneherein fest, fünf Stunden wollte ich dort nicht ausharren, zumal mein Mann Chang es vorgezogen hatte, im Hotel zu bleiben.

Die Liegen sind kostenlos, wenn man Gast im Hotel ist oder wenn man etwas verzehrt. Die Preise für Speisen und Getränke sind nicht allzu teuer (das türkische Frühstück kostet z.B. im Hotel 150 TL und am Strand 170 TL, ein Efes Malt kostet im Hotel 70 TL und am Strand 90 TL, Stand Juni 2023 machen die 20 TL Unterschied ca. 0,70 Euro aus). 

Im Hintergrund kann man die Ruinen des antiken Sides ausmachen.

 

Was soll ich sagen? Ich war nicht besonders angetan von dem Strand, ich bin nun mal thailändische Strände gewohnt. So testete ich die Wassertemperatur mit den Zehen, machte ein paar Fotos und dann ging ich zurück ins Hotel. 

Kein herzliches Willkommen in Side

Am 21. Juni flogen wir von Istanbul nach Antalya und nahmen von dort ein Taxi nach Side. Wir zahlten 1000 TL, was zum aktuellen Kurs etwas mehr als 26 Euro wären. Für 65 km ein durchaus angemessener Preis. 

Am Eingang zum historischen Kern von Side:
Ich war ziemlich überrascht.

Kurz nach 18 Uhr kamen wir in Side an. An der Rezeption unseres Hotels, dem Safari Suit, gab es dann eine unangenehme Nachricht: Zusätzlich zu dem bei booking.com aufgerufenen Preis sollten wir noch 70 Euro für die Reinigung des Zimmers zahlen.

Das ist jetzt nicht die Welt, aber wir hatten einen Komplettpreis gebucht und man wollte uns über diesen zusätzlichen Betrag partout keine Quittung ausstellen. Auch über die in bar zu entrichtende Miete sollte es keine Quittung geben! Nach endlosen Diskussionen - das Personal musste ständig mit dem Besitzer Rücksprache halten, der sich in Miami befand - war es mittlerweile 19 Uhr und wir hatten Hunger. Der Besitzer schlug vor, dass wir kostenlos stornieren sollten, aber er gestattete uns, das Zimmer für 2 Nächte zu beziehen. Damit hätten wir Zeit, uns für die restliche Aufenthaltsdauer eine andere Unterkunft zu suchen. 

Dieses Angebot nahmen wir an. Und im Nachhinein waren wir froh, dass wir nicht in dieser Bude bleiben mussten. 

Der Angestellte, der uns in unser Zimmer in der 4. Etage brachte, bot nicht einmal seine Hilfe beim Tragen der Koffer an, sondern ging forsch vorweg. 

Das Zimmer war abgewohnt, das sog. Bad war winzig, ein Witz. Hier habe ich zum ersten Mal die Bedeutung des Wortes "Nasszelle" verstanden. Wenn ich mir die Haare kämmte, kollidierte ich mit der Stange des Duschvorhangs, der Wasserdruck in der Dusche ging gegen Null. An Haarewaschen war nicht zu denken! Das Shampoo wäre im Leben nicht auszuwaschen gewesen. Bis 3 Uhr in der Früh wurden wir von der gegenüberliegenden Karaoke-Bar beschallt. Ich frage mich, wer all die positiven Kommentare zu der Unterkunft auf booking.com und tripadvisor wohl verfasst hat???

Gott sei Dank fanden wir ohne Probleme eine andere Unterkunft. Wir wohnen jetzt im Papaya Hotel und sind zufrieden!

Neben dieser anfänglichen negativen Erfahrung gibt es aber auch viel Positives zu berichten. Überall begegnet man uns mit Freundlichkeit und Zuvorkommenheit. Beim Frühstück geht mal der Saft aufs Haus, mal der Kaffee, mal die Coke. Beim Abendessen ist der Salat gratis und der türkische Kaffee nach dem Essen sowieso. 

Wir haben den Ärger längst überwunden und nun freuen wir uns auf die nächsten 2 Wochen in Side!

Zurück in Istanbul

Am 15. Juni landeten wir in Istanbul. Über die Anreise habe ich auf der Hauptseite meines Blogs berichtet. Unser Sommerurlaub 2023 hat begonnen!

Die erste Woche von unserem Urlaub werden wir in Istanbul mit der Familie verbringen, danach fliegen wir nach Antalya. In Side haben wir uns ein Apartment gemietet, wo wir 2 Wochen bleiben werden, bevor es wieder für ein paar Tage nach Istanbul geht.

Aber der Reihe nach. 

Nach der Ankunft waren wir ziemlich erledigt, das Jetlag hatte uns voll im Griff, obwohl der Zeitunterschied zu Thailand nur 4 Stunden beträgt. 

Den Samstagnachmittag verbrachten wir an einem der Strände in Suadiye, einem Stadtteil von Istanbul, dafür reichte die Energie 😉

Unser Enkelsohn ist jetzt 2,5 Jahre alt und ein Sonnenschein.

Bis jetzt haben wir von all den leckeren türkischen Gerichten, die wir vermisst haben, Adana Kebap, Köfte, Iskender und Börek gegessen. Mal sehen, welche kulinarischen Highlights uns noch erwarten.

Am Vatertag, der gestern gefeiert wurde (in der Türkei ist Vatertag am 3. Sonntag im Juni), grillten wir auf der Terrasse. Die Eltern meiner Schwiegertochter schlossen sich uns an. 

Leider ist das Wetter recht unbeständig, aber trotzdem statteten wir bislang an jedem Tag dem Spielplatz einen Besuch ab. 

Noch haben wir ein paar Tage in Istanbul vor uns. Darüber werde ich demnächst berichten.